Ein Ja zum Stadttunnel bedeutet gleichzeitig ein Ja zum Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Die nachhaltige Verkehrsentlastung schafft freie Fahrt: für Stadt- und Landbusse, für Rad- und Scooterfahrer:innen. Weniger Verkehr sorgt dabei für mehr Sicherheit für Fußgänger:innen. Staufrei ans Ziel kommen nicht nur Rettung und Feuerwehr, sondern auch Autofahrer:innen.

Stadttunnel Feldkirch als Ermöglicher

Der Stadttunnel Feldkirch besteht aus den vier Tunnelästen Felsenau, Tisis, Tosters und Altstadt, die durch einen zentralen unterirdischen Kreisverkehr verbunden sind. Er ist der Schlüssel zur Lösung der Verkehrs-, Luft- und Lärmsituation in Feldkirch – und vor allem das Rückgrat einer nachhaltigen, integrierten Stadtentwicklung. 

Der Stadttunnel mit all seinen Maßnahmen lässt nicht nur den motorisierten Straßenverkehr fließen, sondern macht Platz für Radfahrer:innen, Fußgänger:innen, öffentliche Mobilität und ermöglicht eine nachhaltige Stadtentwicklung. Feldkirch gewinnt an Attraktivität als Lebensraum und Arbeitsplatz. Der Bau bringt Wertschöpfung für heimische Betriebe. Handel und Wirtschaft werden belebt. Und all diese Aspekte sorgen dafür, dass Feldkirch auch in Zukunft eine blühende und pulsierende Stadt bleibt.

Begleitmaßnahmen für nachhaltige Entlastung

Der Stadttunnel soll das bestehende Straßennetz dauerhaft entlasten. Um das sicherzustellen, sind umfassende Begleitmaßnahmen vorgesehen: straßenpolizeiliche (z. B. LKW-Durchfahrtsverbot, Geschwindigkeitsreduktionen), verkehrsorganisatorische (z. B. Verkehrslenkung mittels Ampelanlagen) und bauliche Maßnahmen (z. B. Umgestaltung der Zentrumsbereiche Tosters und Tisis).

Die vorbereitenden Maßnahmen für den Bau des Stadttunnels werden im Herbst 2024 abgeschlossen. Anfang 2025 sollen die Arbeiten am Haupttunnel anlaufen.

Bauträger:in: Land Vorarlberg, Stadt Feldkirch, Vorarlberger Energienetze GmbH, Fertigstellung: 2030 (Tunnel), Begleitmaßnahmen (2031)

Fahrradstadt Feldkirch

  • Stadttunnel fördert Radverkehr: Mit dem Entlastungsprojekt Stadttunnel Feldkirch sind umfangreiche Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs verbunden. Derzeit wird eine neue Radverbindung zwischen Feldkirch und Frastanz mit einer eigenen Radbrücke über den Blödlebach und einer Unterführung im Bereich der L190 gebaut. Die geänderte Trassenführung leitet den Radverkehr künftig sicher und kreuzungsfrei am Portal Felsenau vorbei. Für eine neue Radwegunterführung im Kapfweg, im Portalbereich Tosters, werden die Planungen vertieft und der ganze Kapfweg hinsichtlich Aufbau, Breite und Querschnitt untersucht. Nach Fertigstellung des Stadttunnels wird es auf den entlasteten Streckenabschnitten der ehemaligen Hauptverkehrsstraßen wie der L191a in Tisis generell mehr Platz für Radfahrer:innen geben.
  • Neue Fahrradstraßen: Zu den zwei bestehenden Fahrradstraßen, zwischen der Churer Straße und der Liechtensteiner Straße sowie von der Stadionstraße über "Am Oberen Riegel" zum Gatterweg, kommen mit Juli 2024 zwei weitere hinzu: In der Tafernstraße und der Wolfgangstraße haben Radfahrer:innen nun ebenfalls Vorrang gegenüber Kraftfahrzeugen.
  • Radweg nach LiechtensteinVon der geplanten Einführung der elektronischen Zollabfertigung eZoll wird auch die Radwegverbindung mit Liechtenstein profitieren. Denn dann könnte der bisherige Amtsplatz aufgelassen und der Weg ins Nachbarland neu und vor allem sicherer gestaltet werden.
  • Leuchtturmprojekt in Altenstadt: In Altenstadt bauen die ÖBB in Abstimmung mit der Stadt Feldkirch im Bereich der Haltestelle bis 2026 eine neue Rad- und Fußwegbrücke, die direkt über die L190 führt. Damit erfolgt ein zentraler Lückenschluss im Feldkircher Rad- und Fußwegenetz im Sinne des Radverkehrskonzepts und des Räumliches Entwicklungskonzepts. Die neue, sichere Querungsmöglichkeit der L190 ist außerdem ein Leuchtturmprojekt der Radverkehrsstrategie „Kettenreaktion“ des Landes Vorarlberg sowie eine Maßnahme des Agglomerationsprojekts Rheintal.

Bauträger:in: ÖBB, Stadt Feldkirch, Umsetzung: geplant bis 2026

"Zukunft Stadtbus 2030+"

Der Stadttunnel holt den Verkehr aus zentralen Straßenräumen und schafft damit die Voraussetzungen für eine Ausweitung des Busangebots. Mit Einführung der neuen Linie 409 (vom Bahnhof über das LKH nach Tisis) ist die erste Phase des Ausbauprojekts "Zukunft Stadtbus 2030+" abgeschlossen. Phase zwei wird ab 2024 eine deutliche Erweiterung des Angebots mit sich bringen: Das Hub Tosters wird durch verlängerte Betriebszeiten sowie eine Bedienung an Sonn- und Feiertagen besser erschlossen. Ab 2025 folgen zusätzliche Linienführungen mit der "Nordtangente" als Kleinbuslinie 411 zwischen Amberg und Nofels sowie eine bessere Abstimmung von Anschlüssen und eine grenzüberschreitende Verbindung nach Liechtenstein mit der geplanten Linie 414 nach Ruggell. Zudem wird der Umstieg auf klimafreundliche E-Busse erfolgen.

Plus: Die Begleitmaßnahmen für den Stadttunnel im entlasteten Straßennetz sehen gezielte Maßnahmen zur Busbeschleunigung vor, wie Busspuren und optimierte Ampelregelungen. Das bringt mehr Fahrplanstabilität.

Mehr Bahn für Feldkirch

Der grenzüberschreitende Bahnverkehr gewinnt an Attraktivität: Im Sommer 2024 starten die Hauptarbeiten für den Ausbau der Bahnstrecke Feldkirch-Buchs (Schweiz). Die Strecke wird modernisiert, einige Haltestellen und Bahnhöfe werden barrierefrei ausgebaut, zudem werden für mehr Sicherheit Sicherungsanlagen erneuert und Eisenbahnkreuzungen reduziert. 

Investiert wird ebenso in die Bahninfrastruktur im Stadtgebiet. Bis 2026 ist der Neubau der ÖBB-Haltestelle Tisis-Tosters geplant, die Haltestellen Gisingen und Altenstadt werden saniert und aufgewertet. Ein wichtiges Thema ist dabei auch der Lärmschutz. Im Rahmen einer Bestandslärmsanierung entlang der Bahnstrecke zwischen dem Bahnhof Feldkirch und der Liechtensteiner Grenze errichten die ÖBB neue Lärmschutzwände.

Bauträgerin: ÖBB, Fördergeberinnen: ÖBB, Land, Stadt Feldkirch, Umsetzung bis: 2026

Entlastung für die Bärenkreuzung

Der Stadttunnel Feldkirch wird das allgemeine Verkehrsaufkommen an der Bärenkreuzung um 25 Prozent reduzieren, den Schwerverkehr sogar um 60 Prozent. In der Folge kann die Aufteilung der Fahrspuren neu organisiert werden und es werden Flächen frei. Diese kommen bevorzugt Fußgänger:innen, Radfahrer:innen und Bussen zugute, zum Beispiel in Form von Schutzwegen oder Radstreifen. Im Bereich Widnau ist eine neue Bushaltestelle angedacht.

Im Notfall freie Fahrt

Rettung, Feuerwehr und Polizei verlieren keine wertvolle Zeit mehr im Stau und sind schneller  dort, wo sie gebraucht werden.

Im Auto staufrei ans Ziel

Auf entlasteten Straßen bewegen sich natürlich auch Autofahrer:innen ohne Zeitverlust durchs Stadtgebiet. 2023 wurde das Parkleitsystem gesamthaft erneuert und um zwei neue Standorte ergänzt. Es entspricht dem Stand der Technik und ist durch den Einsatz von LED deutlich energiesparender und langlebiger als die alte Anlage. Weiters wird die Ladeinfrastruktur für Elektroautos stetig ausgebaut.

Bauträgerin: Stadt Feldkirch, Umsetzung: 2023/2024

Mobilitätsdrehscheibe Bahnhofcity

Die Projektentwickler von Future Bauart ergriffen die einmalige Chance für Feldkirch, das brachliegende Areal rund um den Bahnhof zu verjüngen, sinnvoll zu nutzen und attraktive Innenstadtflächen auf dichtem Raum zu generieren. In enger Abstimmung mit der Stadt Feldkirch und den ÖBB entstand zwischen 2019 und 2022 ein Quartier, das Leben, Wohnen, Arbeiten, Grünflächen, Mobilität und Tourismus vereint und den Bahnhof mit der Innenstadt verbindet.

Die Bahnhofcity ist Feldkirchs Mobilitätsdrehscheibe und Ader für ÖPNV. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2023 erfolgte die Anbindung sämtlicher Landbuslinien an den Bahnhof Feldkirch – gezählt werden derzeit rund 600 Abfahrten täglich.

Bauträgerin: FB FUTURE BAUART Immobilien GmbH, Stadt Feldkirch, Umsetzung: 2022